Rutenbau-Kurs

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Metelen – Von Karen Konert

Die Nachwuchs-Petrijünger des ASV Metelen übten sich jetzt im Selbstbau von Angelruten. Angeleitet wurde sie dabei von keinem Geringeren als einem ehemaligen Deutschen Meister dieses Fachs.

Ihre Angelrute richtig pflegen und wirklich wert schätzen werden fortan fünf Jugendliche aus der Jugendgruppe des Angelsportvereins Metelen. Die fünf Jungen im Alter von 13 bis 16 Jahren nahmen am Wochenende am Rutenbau-Kursus im Vereinsheim teil. Drei Tage lang arbeiten sie an einer eigenen Rute, mit der sie fortan die nächsten zehn Jahre lang angeln können. Der Kursus unter Leitung von ASV-Mitglied Rainer Schäfers fand jetzt zum ersten Mal statt, soll aber in Zukunft wieder angeboten werden. Vor zwei Jahren schulte der Deutsche Rutenbaumeister von 2011 bereits die Vorstandsmitglieder, um auszuprobieren, ob der Kursus auch was für die Jüngeren ist.

„Dabei stellen sich die Jungs hier viel geschickter an, sie haben viel flinkere Hände“,

lacht Schäfers. Auch der zweite Vorsitzende, Benedikt Brink, steht den Jugendlichen zusätzlich zur Seite. Petrijünger Michael Hüning, dessen Sohn ebenfalls teilnimmt, nutzt die Gelegenheit, um seine eigene Rute aufzubereiten.

Jeder der Teilnehmer erhält am Anfang einen sogenannten Blank, den Rohling der Angel. An vorgegebenen Stellen, die Schäfers vorher abgemessen hat, statten die Jungen die Rute mit Ringen aus. Dazu befestigen sie diese mit silikonfreien Nylonfäden. Zum Schluss lackieren sie sie. Der getrocknete Lack härtet die Verbindung von Ring und Rute und ermöglicht dem Gerät, Belastungen auszuhalten.

Am Freitag gibt Schäfers den Jungen den nötigen Input. Dabei leitet er sie an, selbstständig zu arbeiten. Das Meiste machen sie dann selbst, während die Erwachsenen zur Hilfestellung zur Verfügung stehen. „Wobei sich die Kids auch gegenseitig viel unterstützen. Ich bin von der Teamarbeit hier schwer begeistert. Die Jungs sind voller Konzentration und mit viel Spaß bei der Sache“, freut sich Schäfers. Durch die Arbeit schaffen sie sich nicht nur eine eigene Angelrute, sie erlernen auch eine fachmännische Bewertung bei einem Kauf und können sich Ruten ab jetzt selbst reparieren. „Außerdem sehen sie ihre Rute nie mehr nur als Gebrauchsgegenstand. Sie bekommen einen ganz neuen Bezug zum Gerät“, ergänzt der Meister.

Den gesamten Samstag über nutzen die Angler für die knifflige Aufbauarbeit. Gerade für die Jugendlichen ist es wichtig, das Angelgerät für ein ermüdungsfreies Fischen richtig auszutarieren. Durch die leichteren Ringe und das Gewicht am hinteren Ende entsteht keine Kopflast, wie es bei der Massenware im Verkauf der Fall ist. „So eine Rute, die hier gebaut wird, würde im Handel 300 Euro kosten. In diesem Kursus kostet es die Teilnehmer nur 80 Euro – für die Materialien“, rechnet der Kursleiter vor. Unter seiner Anleitung stellen sich die Teilnehmer auch die Längen ihrer Rutengriffe auf die eigene Ergonomie ein – jede Rute ist ganz individuell auf den Angler abgestimmt.

Sonntags bestreichen die Jungs die Ringe mit Lack und spannen sie dann in ein spezielles Wendegerät ein, damit sie gleichmäßig trocknen. Am Ende erhält jeder ein Zertifikat über die erfolgreiche Teilnahme. In dieser Woche schon können sie direkt loslegen – und hoffentlich dicke Fische angeln.

„An diesem Wochenende sind wir als Verein durch die Zusammenarbeit von Jung und Alt noch enger zusammengewachsen“, zeigt sich Benedikt Brink zufrieden. „Gerade für solche Aktionen und die Jugendarbeit im Allgemeinen ist unser Vereinsheim natürlich Gold wert. Wir freuen uns, unserer Jugend so noch mehr bieten zu können.“

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