Eigentlich wollte der Vorsitzende Harald Langenhorst die Ehrenmitgliedschaft des Angelsportvereins (ASV) nur an zwei Persönlichkeiten vergeben, nämlich an Theo Bülters und Helmut Brüning. Doch die Mitglieder sahen die Sache beim Festakt zum 50-jährigen Bestehen ihres Vereins am Samstagabend etwas anders.
„Sag mal, meinst Du nicht, dass Du da auch wohl dazu gehörst?“, scholl es aus dem Publikum, als Langenhorst die entsprechenden Urkunden verleihen wollte. Auf ein kurzes Schweigen holte jemand unter breitem Grinsen der Vereinsmitglieder eine dritte Urkunde hervor. Langenhorst nahm die unverhoffte Ehrung freudestrahlend entgegen.
Bereits zuvor hatte er kurz die Geschichte des Vereins skizziert. Aktuell gibt es in Metelen mehr als 300 Petrijünger. Bei der Gründung im Jahr 1962 waren nur eine Handvoll Angler dabei. Auch die Aufgaben und Ziele des Vereins hätten sich im Laufe der Jahre verändert. War das vorrangige Ziel zu Beginn der Vereinsgeschichte, den geringen Fischbestand in der Vechte aufzustocken, rückte der Naturschutz immer mehr in den Mittelpunkt.
Heute, so fand auch Bürgermeister Helmut Brüning, seien Naturschutz und Renaturierung vor allem für die Jugend im Verein eine Selbstverständlichkeit geworden. Brüning, der Langenhorst am Rednerpult ablöste, ist seit 1980 in die Vorstandsarbeit involviert. Die Angler würden die Gemeinde Metelen auch nach außen hin repräsentieren, sagte der Bürgermeister. Außerdem stehe der Verein für Verlässlichkeit und Partnerschaftlichkeit.
Letzteres beweist der ASV in seiner langjährigen Freundschaft zum Angelverein in der Region der Metelener Partnerstadt Château Renard in Frankreich. So konnten im Festzelt an Plagemanns Mühle neben den Angelvereinen aus der Nachbarschaft wie Ochtrup, Schöppingen, Eggerode, Alstätte, Heek und Wettringen auch Gäste aus Frankreich begrüßt werden. Deren erster Vorsitzender Jean-François Plaisance hatte ein Geschenk mitgebracht: Ein Mosaik soll künftig an die Freundschaft zwischen den beiden Angelvereinen erinnern.
Auch Vertreter der beiden Kirchen waren beim Festakt zugegen. Neben Pastor Thomas Stapper von der katholischen Kirche überbrachte Pfarrerin Imke Philipps dem ASV ihre Glückwünsche und zog gleichzeitig die Verbindung zur Kirche. „Was bei uns in der Kirche gepredigt wird, das leben Sie in Ihrem Verein“, freute sich die evangelische Pfarrerin. Ruhe und Geduld, zwei Eigenschaften, die beim Angeln wichtig sind, seien in der heutigen schnelllebigen Zeit herausragende Tugenden, die es zu schützen gelte, so Philipps.
Außerdem beglückwünschten Klaus-Peter Franke vom Landesfischereiverband Westfalen-Lippe und Arthur Zimmermann von der Anglergemeinschaft Westmünsterland den Jubiläumsverein. Dessen Mitglieder machten an diesem Abend ihrem Namen einmal keine Ehre, waren nicht still und ruhig, sondern feierten ausgelassen den 50. Geburtstag ihres Vereins und bewiesen dessen Lebendigkeit.
Quelle: Ochtruper Tageblatt/Anne Steven
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