… so habe ich eben die sechs neuen Fliegenfischer verabschiedet. Zwei Tage intensives Training auf dem Rasen und am Wasser haben die Petri Jünger so weit nach vorne gebracht, dass sie jetzt problemlos die Vechte auf und ab befischen können – und zwar mit der Fliegenrute.
Es war ein schöner Kurs. Es hat mir Spass gemacht und ich freue mich auf den Zeitungsartikel der morgen in der Münsterschen Zeitung erscheint…
Wieso ein Artikel in der MZ erschein – na weil Stefan Klausing, ein Redaktionsmitglied, auch am Kurs teilgenommen hat…
Für alle die nicht bis morgen warten wollen, hier schon mal ein Vorabzug (Quelle MZ, Stefan Klausing):
„Was für Fliegen fängst du denn?“ Diese Frage wurde mir öfters gestellt, als ich über den Fliegenfischenkurs beim ASV Metelen berichtete. Nein, Fliegenfischer fangen keine Fliegen – oder gar fliegende Fische. In dieser Königsdisziplin des Angelsports wird mit künstlichen Insekten geangelt.
Ich habe mich am Wochenende der Herausforderung gestellt und beim Kurs des Angelsportvereins Metelen unter Leitung von Erwin Rießle (49) mitgemacht. Angeln gehe ich, seitdem ich Acht bin. Egal ob Raubfische, Karpfen oder einfache Rotaugen. Doch Fliegenfischen ist anders. Die Rute ist anders, die Schnur und auch die Wurftechnik. Die ist das Entscheidende für das richtige Anbieten der Fliegen. Und daher nimmt das Werfen der Fliegenschnur auch am meisten Zeit bei der Ausbildung in Anspruch.
Auf dem Sportplatz an der Leerer Straße geht es Samstagmorgen mit der Gerätekunde los. Erwin Rießle erklärt den richtigen Zusammenbau der Fliegenrute, die, anders als die normale Angel, die Rolle am Ende des Griffes montiert hat und montiert nur wenig mehr als eine Tafel Schokolade wiegt. „Fangt bei dem dünnen Ende an und arbeitet euch bis zum dicken Ende vor beim Zusammenbau“, erklärt Rießle den sechs Teilnehmern. Nachdem die 2,55 Meter lange Rute zusammengesteckt ist, wird die Rolle montiert und die Fliegenschnur eingefädelt. „Zum Werfen üben brauchen wir noch keine Fliege“, so Rießle, „dafür nehmen wir erst ein Stück Wolle, damit ihr seht wohin ihr werft.“
Aber wie wirft man so einen Wollfaden aus? Der ist doch so leicht, dass er von den Windboen auf dem Sportplatz weggeweht wird, denke ich mir. Und hier kommt die spezielle Fliegenschnur ins Spiel. Diese ist schwerer als eine normale Angelschnur und liefert das nötige Gewicht zum Werfen. Den Rest macht die Angel, die sich bei Werfen auflädt und die Energie an die Schnur abgibt.
Und da kommt das eigentliche Problem. Der richtige Wurf. Erwin Rießle macht ihn vor und erklärt Schritt für Schritt worauf es dabei ankommt. Es sieht leicht und flüssig aus. Als ich die Angel das erste Mal selber auf dem Sportplatz auswerfen darf, stelle ich fest, das ist alles andere als einfach. Ganz anders als sonst. Aber dafür sind wir ja hier. Die Königsdisziplin des Angelns zu erlernen.
Und nach einer halbe Stunde geht es bei allen schon recht flüssig – mit der ersten Übung. Darauf aufbauend kommen immer neue Wurfelemente dazu. Auch bei Ole Stening (12), dem jüngstem Teilnehmer, klappt es schon super. Er hat auch die älteste Angel mitgebracht. Die hat ihm sein Nachbar geliehen, damit er üben kann. „Damit brauchst du nicht üben, die Angel macht das von ganz alleine“ scherzt Rießle.
Und so geht der Vormittag dahin und mein Arm wird immer lahmer. Nach der Mittagspause im Jugendraum des ASV steht Knotenkunde auf dem Plan. „Fünf Knoten müsst ihr sicher beherrschen, dann kann nichts schiefgehen“, weiht Rießle die Teilnehmer ein. Alleine die Schnur besteht aus vier unterschiedlichen Schnurtypen, die alle unterschiedlich zusammengeknüpft werden. Dazu kommt noch der Knoten für die Fliege selbst. Nachdem alle alle Knoten mehrmals versucht haben, sehen wir sie dann zum ersten Mal. Eine Auswahl Fliegen, die hier im heimischen Raum zum Einsatz kommen können. Ganz kleine Fliegen, Bienenähnliche, Libellen und sogar kleine Mäuse finden sich in der umfangreichen Sammlung von Rießle wieder. Welche Fliege für welchen Fisch zu welcher Jahreszeit die richtige ist erfahren wir am Sonntag. Gar nicht so einfach, dass alles zu behalten.
Schließlich geht es zur Vechte. An der alten Schwimmhalle proben wir die ersten Würfe im Wasser und wie wir feststellen, geht es hier deutlich einfacher als auf der Wiese. Zumindest was die Rutenspannung angeht, denn die Oberflächenspannung des Wasser unterstützt den Werfer. Doch kommen hier andere Probleme hinzu. Die bewachsene Böschung, die angrenzenden Bäume und die Entenfamilie, die immer genau da langschwimmt wo ich gerade hinwerfen will. Aber mit jedem Wurf, mit jedem Knoten geht das Fliegenfischen ein bisschen leichter von der Hand. Bis es perfekt in jeder Situation wird, bedarf es wohl noch einige Jahre Übung. Aber ich hoffe, dass es bis zum ersten Fang nicht mehr lange dauert.
Stefan Klausing
Das hört sich doch gut an…
Euer
Erwin
Unter „Links/sonstige“ findet ihr eine Verknüpfung zum Bericht der Münsterschen Zeitung von Stefan Klausing!