Gepanzerter Gesundspolizist in der Vechte

Edelkrebs wieder angesiedelt
Es gibt wieder Edelkrebse in der Vechte: In der ersten Junihälfte wurden von den Gewässerwarten der ESM-Vechtegemeinschaft nach langwierigen Gewässeruntersuchungen durch Fischereibiologen des Landesfischereiverbandes Westfalen-Lippe in der Vechte an mehreren Stellen Edelkrebse ausgesetzt. Allein der ASV Eggerode setzte an die dreißig Tiere aus. Erst in drei Jahren wird man einen Erfolg feststellen können – wenn die Tiere sich vermehrt haben.
Unter den Flusskrebsarten Europas nahm der Edelkrebs, auch Europäischer Flusskrebs genannt, früher aufgrund seiner Größe, des häufigen Vorkommens und der fischereilichen Bedeutung eine herausragende Stellung ein. Die unermesslichen Edelkrebsbestände vergangener Jahrhunderte verschwanden aber nach und nach durch Gewässerverschmutzungen, Ausbaumaßnahmen und die Krebspest. Verantwortlich für die Krebspest ist der Pilz Aphanomyces astaci.
Als Allesfresser gilt der Edelkrebs als die Gesundheitspolizei des Wassers, weil er aufräumt und vertilgt, was sonst faulen würde. Algen gehören zu seiner Leibspeise, dazu Schnecken, Würmer und auch Plankton. Somit trägt der Edelkrebs auch zur Verbesserung der Wasserqualität bei.
In Westfalen und Lippe wird mit dem Artenschutzprojekt Edelkrebs, einer mehrjährigen Maßnahme des Landesfischereiverbandes, die aus Mitteln der Fischereiabgabe gefördert wird, ein Beitrag zum Überleben der Art geleistet.
Quelle: Münstersche Zeitung/Johann Bar/ASV Eggerode