Umwelttag der Gemeinde Metelen (AE 2)

Aufgebrochen und in der Vechte entsorgt: Frank Mensing holte dieses Fahrrad vom Grund der Vechte ans Ufer. Aufgeteilt in 16 Gruppen beteiligten sich rund 180 Metelener an der Müllsammelaktion der Gemeinde.

Foto: Dorothee Zimmer

Metelen – Aufgeteilt in 16 Gruppen machten sich rund 180 Teilnehmer am Samstag auf den Weg, um sowohl den Ortskern von Metelen als auch die Bauerschaften von Unrat zu befreien. Bei der Müllsammelaktion der Gemeinde kam so einiges zutage.

Von Dorothee Zimmer

Fast wäre das Damenrad für alle Zeiten in der Versenkung verschwunden. Das Flussbett der Vechte hatte es sich schon zu einem großen Teil einverleibt. Vom Wasser umspült wurde einzig noch das Lenkrad, und diesen kleinen Rest entdeckten die Angelfreunde am Samstag, als sie die Vechte und ihr Ufer im Rahmen der Müllsammelaktion der Gemeinde nach Unrat durchforsteten.

Die Bergung des Drahtesels geriet zu einer kleinen Herausforderung. Frank Mensing watete durch das Wasser und befestigte einen Spanngurt am Lenker. Am anderen Ende zogen die Brüder Benedikt und Hendrik Brink das Gefährt aus dem Schlamm. Fahrräder in der Vechte fänden sie eigentlich jedes Jahr, so die Männer. Dann nahmen sie den jüngsten Fund, auf dessen Sattel sich bereits kleines Getier tummelte, etwas genauer unter die Lupe. Das Schloss am Hinterrad schien aufgebrochen worden zu sein, was Anlass zu Spekulationen über einen Diebstahl gab.

Allen voran waren es aber viele kleine Plastiktüten mit Hundekot, die das Wasser gnädig begrub. Das Herausfischen sei ekelig, meinten die Mitglieder des Angelsportvereins. Und angesichts der aufgestellten Müllbehälter auch mehr als unverständlich.

Dass Abfall oft so achtlos in der Natur landet, war auch Fabian Bruns und Alexander Wensing ein Rätsel. Die 13 und zwölf Jahre alten Mitglieder der Jugendfeuerwehr waren mit ihrer Gruppe und erwachsenen Kameraden an der Gronauer Straße im Einsatz. Autoreifen, eine zerschlissene Auflage für Gartenmöbel und Silvesterraketen hatten sie im Laufe der ersten Stunden schon gefunden – „und etliche Glasflaschen“, wie sie betonten. Die machten hier wie auch andernorts das Gros der Sammlung aus.

Gegen Mittag lieferten die Teilnehmer den Müll am Bauhof ab. Mitglieder des VdK kamen mit dem Rad. Die Ausbeute in dem kleinen Anhänger war gering: Ihr Zielgebiet, drei Spielplätze und der UWG-Kreisel, sei „sehr gepflegt“ gewesen, berichtete der Vorsitzende Theo Bröker.

Die Tatsache, dass sich in diesem Jahr so viele Kinder und Jugendliche an der Aktion beteiligten, hob Bürgermeister Gregor Krabbe in seiner kurzen Dankesrede besonders hervor. Nach Angaben von Abfallberater Thomas Krabbe war die Bereitschaft insgesamt steigend. 16 Gruppen mit rund 180 Personen waren unterwegs, um dem Ort zu einem attraktiveren Erscheinungsbild zu verhelfen. Für den Einsatz spendierte die Gemeinde Getränke, und Stefan Böhm sponserte 75 Liter Erbensuppe. „Wir sollten uns für den gemeinsamen Einsatz alle einmal gegenseitig applaudieren“, so der Bürgermeister abschließend.

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