Arbeitseinsatz Umwelttag

Metelen
Dennis Faber watet durch die Vechte, das Wasser steht ihm bis gut überm Knöchel. Nass wird er nicht, er hat vorgesorgt: „Ich hab meine Wathose an, da kommt nichts durch.“
Am Ufer streifen Jan-Niklas Rahe und Patrick Schaten her.
Die beiden Mitglieder des Angelsportvereins sind in einem Teilabschnitt des Flusses auf der Suche nach Müll und drei von insgesamt rund 150 Bürgern, die sich am Samstagmorgen an der dreistündigen öffentlichen Aufräumaktion beteiligen.

Thomas Krabbe, bei der Verwaltung unter anderem für den Bereich Abfall zuständig, sagt später an der Sammelstelle auf dem Bauhof: „Leider gibt es immer wieder Leute, die alles Mögliche in die Botanik schmeißen.“

Die beiden Angler wissen, was Krabbe damit meint: „Wir haben hier in den letzten Jahren regelmäßig komplette Fahrräder rausgeholt, auch schon Waschbecken, WC-Schüsseln und Autoreifen.“

Viele Flaschen

In diesem Jahr seien es neben diversem Plastikmüll auffällig viele Flaschen. Und verknotete Tütchen mit Hundehaufen. Manchmal können sie sich dann eine gerümpfte Nase nicht verkneifen: „Das ist wirklich nicht so angenehm.“

Würde nicht das Pflichtgefühl überwiegen – der Verein ist Pächter des Gewässers, sagen sie, und insofern auch verantwortlich – könnten sie sich an diesem sonnigen Morgen einen angenehmeren Zeitvertreib vorstellen: „Angeln wär schöner.“

Nie reingucken

Auch Analena Libuda stößt zuweilen an ihre Ekeltoleranzgrenze. „Igitt“, entfährt es ihr, als sie am Welberger Damm eine tropfende Plastiktüte mit Inhalt vom Grünstreifen aufhebt.

„Nie reingucken“, empfiehlt Markus Gehling. Das DRK hat sich diesen Bereich vorgenommen, er ist viel befahren und gibt Aufschluss über die Vorlieben der Autofahrer. „Wir finden hier ganz viele Plastikdeckel von Kaffeebechern, Flaschen, Zigarettenschachteln und Salamiverpackungen.“

Analena ist elf und hat für das achtlose Wegwerfen wenig Verständnis: „Das schadet der Natur und den Tieren. Man kann den Müll doch mit nach Hause nehmen.“

Das meint dann auch Kevin Laumann. Der Neunjährige ist mit dem Hegering unterwegs und hat so manch seltsamen Fund gemacht. Zum Beispiel mehrere lange Plastikrohre: „Die lagen in einer Brombeerhecke.“

Gegen Mittag ist das allgemeine Erscheinungsbild deutlich besser, und allen Helfern wird am Bauhof eine Erbsensuppe als Dank für ihren Einsatz gereicht.

Metelen – Münstersche Zeitung – Lesen Sie mehr auf:
http://www.muensterschezeitung.de/staedte/metelen/48629-Metelen~/150-Metelener-raeumten-auf-Manchmal-ganz-schoen-ekelig;art998,2313622#plx1590093443