Fischen auf dem Trockenen

Dr. Günter Hommer und Herbert Thape bringen ASV-Anglern das Fliegenfischen bei

Schon von weitem kann das Zischen der Rute und das Rasseln der Spule vernommen werden. Mehrere Männer in Regenkleidung stehen auf einem Fußballplatz, haben eine Angelrute in der Hand und schwingen ihre Arme hin und her.
Wieso stehen diese Männer auf einem Rasenspielfeld und nicht an einem See oder Fluss? Die Trockenübungen sind Bestandteil eines Fliegenfischerkurses, der vom ASV Metelen veranstaltet wird. Als Dozenten fungieren Dr. Günter Hommer aus Ochtrup und Herbert Thape aus Rheine. Beide gehören mit zu den bekanntesten Fliegenfischern im Münsterland.
„Das Fliegenfischen unterscheidet sich von anderen Methoden vor allem dadurch, dass der Köder, im allgemeinen Fliege genannt, nicht ein richtiges Insekt oder ein kleiner Fisch, sondern ein Kunstobjekt und zum Werfen zu leicht ist“, erklärt Dr. Hommer. Deswegen werde eine schwerere Schnur als sonst üblich als Wurfgewicht verwendet. Dies verlange eine besondere Wurftechnik und ein spezielles Angelgerät, fügt der Töpferstädter hinzu.
Am Donnerstag startete der Kurs mit einen intensiven Theorieblock im Gruppenraum der Jugendgruppe des ASV Metelen. „Es wurde an diesem Abend über das Gerät zum Fliegenfischen und über die verschiedenen Schnüre, Ruten und Köder gesprochen“, erläutert Daniel Woltering. „Eigentlich wollten wir heute raus ans Wasser. Aber das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung“, so der 2. Vorsitzende des ASV.
Stolz zeigen die Profis und ihre Schüler ihre vielfältige Köderpalette, die von Trockenfliegen über so genannte Nymphen bis hin zu den so bezeichneten Streamern reicht, die für die zu fangenden Fische – wie z.B. Lachse, Forellen, Zander und Hechte – im Wasser wie kleine Köderfische aussehen. Einige Fliegen, Nymphen und Streamer werden kurz vor den Trockenübungen gebunden. Dr. Günter Hommer zeigt den Neulingen dann erst einmal die Grundwurftechniken wie den Überkopf-, den Roll- un den Schlangenwurf in der Praxis. „Sie müssen ihr Handgelenk locker lassen und immer den Weg, den ihre Rute und die Schnur nehmen, mit ihrem Kopf verfolgen“, weist der Fachmann an. Gleich zu Beginn verheddern sich die Schnüre zweier ASVler. Nur mit Mühe fummeln die beiden Männer das Knäuel auseinander. „Das passiert vor allem Anfängern beim Fliegenfischen oft. So lange die Fliegen nicht im Gebüsch oder woanders landen, sind diese Unfälle harmlos“, so Dr. Hommer.
Schon bald klappt es mit dem Werfen besser. Schließlich angeln die Metelener ASVler schon länger – zumindest auf herkömmliche Art.
Quelle: Münstersche Zeitung/Matthias Lehmkuhl
Bilder vom Fliegenfischen findet ihr hier!